Märchen und Legenden
Die letzten Geheimnisse rund um Maßweiler. Geschrieben und erzählt von Viertklässlern der Grundschule Maßweiler im Schuljahr 2010/11.
Märchen
Im Engelscheid
Vor langer Zeit lebte in Maßweiler eine Engelfamilie. Sie wohnten auf einem Feld in Maßweiler. Da hatten sie sich ein Häuschen aus Lehm und Holz gebaut.
Die Engelfamilie bestand aus vier Personen: Mutter, Vater, ein Mädchen und ein Junge. Sie lebten auf dem Feld unentdeckt für lange Zeit.
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Eines Tages kam der Bauer, dem das Feld gehörte und pflügte es. Da traute er plötzlich seinen Augen nicht. Er sah mitten auf dem Feld ein kleines Häuschen stehen. Er rannte sofort ins Dorf zurück und erzählte dem Bürgermeister aufgeregt: „Mitten auf dem Feld steht ein kleines Häuschen“. Der Bürgermeister schaute ungläubig, dennoch ging er mit dem Bauern aufs Feld.
Kaum waren sie auf dem Feld angekommen, fing der Bürgermeister an zu lachen, denn weit und breit war kein Häuschen zu sehen. Die Engelkinder flogen nämlich öfter heimlich ins Dorf und hatten mitbekommen, dass die Leute nach dem Engelshäuschen suchen wollten.
Nachdem die beiden Herren den Heimweg angetreten hatten, bauten sie ihr Häuschen schnell wieder auf. Der Bauer grübelte, er hatte doch das Häuschen mit eigenen Augen gesehen.
Am nächsten Tag ging der Bauer aufs Feld. Da wieder, er sah das Häuschen zum zweiten Mal. Er ließ sein Pferd stehen und näherte sich nun langsam dem Häuschen. Es blieb stehen und er konnte sogar hineingehen.
Schnell lief er wieder ins Dorf und rief den Bürgermeister und andere Bewohner von Maßweiler. Sie rannten schnell aufs Feld und fanden das Häuschen. Nun glaubten sie dem Bauern, doch sie konnten sich nicht vorstellen, wer hier wohnen sollte. Die Engelsfamilie hatte es sich währenddessen auf einem Baum gemütlich gemacht und schaute den grübelnden Menschen zu.
Schließlich beschlossen die Bürger, das Häuschen abzubauen, da der Bauer ja sein Feld bearbeiten musste.
Vorsichtig legten sie das Holz beiseite. Nachdem sie mit der Arbeit fertig waren, gingen sie nach Hause.
Die Engel flogen auf das Feld und hatten in wenigen Minuten ihr Häuschen wieder errichtet.
Am nächsten Morgen als der Bauer auf sein Feld kam, stockte ihm der Atem. Das Häuschen stand wieder auf seinem Feld. „Träume ich, bin ich verrückt?“ schrie der Bauer. Er rannte so schnell er konnte ins Dorf, dort schrie er so laut, dass es alle Bürger hörten. Schnell lief das ganze Dorf auf das Feld und was sahen sie? Das kleine Häuschen der Engelsfamilie. Alle waren begeistert und der Bauer froh, dass er doch nicht verrückt war.
Der Engelsvater sprach zu ihnen: „Wir haben hier lange gelebt und uns sehr wohl gefühlt. Nun wollen wir aber umziehen. Wir wünschen euch alles Gute“ und schon waren sie zusammen mit ihrem Häuschen verschwunden.
Die Bürger aber feierten in Maßweiler ein großes Fest und nannten das Feld seitdem, die Engelscheid.
Verirrt auf dem Himmelsberg
Vor langer Zeit erzählten die Leute in Maßweiler, dass es einen Himmelsberg gab. Einen Berg, der in den Himmel ragte. Nur keiner hatte den Berg jemals gesehen.
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Zwei Kinder machten sich auf den Weg zum Himmelsberg. Zuerst kamen sie an einen Fluss. Sie hatten keine Ahnung, wie sie auf die andere Seite kommen sollten. Auf einmal schwamm ein Biber vorbei. Lea und Lilli fragten ihn: „Kannst du uns weiterhelfen?“ Der Biber sagte: „Ja natürlich.“ Der Biber fällte einen Baum so, dass er quer über den Fluss fiel. Bequem konnten die beiden Kinder über den Fluss spazieren.
Langsam wurde es dunkel. Lea und Lilli suchten einen Schlafplatz.
Schon früh am Morgen standen sie auf und liefen weiter. Beide hatten Hunger und freuten sich sehr, als sie einen Hasen sahen, der im Wald ein Frühstücksbuffet anbot. Er bat die Kinder Platz zu nehmen.
Nachdem sie von den köstlichen Speisen gegessen hatten, fragen sie ihn: „Weißt du, wo sich der Himmelsberg befindet, es ist unser größter Wunsch, ihn zu sehen? “ Der Hase antwortete: „Ihr bringt die richtige Voraussetzung mit, ihr wünscht es euch. Ich kann euch den Weg erklären.“
Nachdem der Hase den Kindern den Weg erklärt hatte, bedankten sie sich und liefen los. Plötzlich gar nicht weit von Maßweiler entfernt entdeckten sie ihn, den Himmelsberg. Sie standen direkt davor Lea und Lilli kletterten den Berg hoch. Die Aussicht war sehr schön. Sie setzten sich und rutschen auf einem Regenbogen direkt bis in die Nähe des Dorfes. Dort erzählten sie den Menschen, was sie gesehen und erlebt hatten.
Seitdem nennen die Menschen in Maßweiler, das Feld, auf dem die Kinder landeten – den Himmelsberg.
Trolle und Feen in der Lensbach
Vor langer Zeit lebten dicht bei Maßweiler, genauer gesagt in der Lensbach, Trolle und Feen. Sie lebten stets verborgen vor den Menschen. Kein Mensch aus Maßweiler hatte sie jemals gesehen.
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Einige Trolle hatten bunte Punkte auf der Nase, manche hatten Warzen im Gesicht. Andere hatten einen langen buschigen Schwanz, andere wiederum einen kurzen Schwanz. Manche hatten eine krumme Nase, andere eine lange gerade.
Neben den Trollen fand man in der Lensbach auch Feen. Viele von ihnen hatten bunte Flügel. Einige Feen waren sehr klein und flink, andere hingegen sehr groß und träge.
Alle Feen standen morgens um sechs Uhr auf, danach gingen sie in den Kindergarten „Kleiner Troll“ und passten auf die Trollkinder auf oder liefen zur Trollschule. Die Arbeit mit den Trollkindern war sehr anstrengend. Früh am Abend, schon um acht Uhr gingen alle Feen schläfrig ins Bett.
Oft gingen die Elfen mit den Trollkinder in das Fussballstadion, welches in der Lensbach lag.
Eines Tages beschlossen die Feen und die Trolle auf einer gemeinsamen Sitzung, dass eine Weltmeisterschaft stattfinden sollte. Viele verschiedene Mannschaften wurden eingeladen: die Nationalmannschaften der Gnome aus Gnomia und Gnollia, die Elf der Trolle aus Trollia, die Mannschaft der Elfen aus Elfiena, die 1. Mannschaft der Einhörner aus Einhornland und zuletzt die Feenmannschaft aus Feenia.
In den Vorrundenspielen siegten die Trolle, die Einhörner und die Gnome aus Knollia.
Das Halbfinale gewannen schließlich die Feen aus Feenia und die Trolle aus Trollia. Diese beiden Mannschaften standen im großen Finale. Viele der Bewohner hatten schon Eintrittskarten. Da kam der Bürgermeister auf eine Idee. Er trommelte alle Bewohner und Gäste der Spiele zusammen und sprach: „Sollen wir zum großen Finale nicht die Menschen aus Maßweiler einladen? Es wäre Zeit, dass wir uns ihnen zeigen, jetzt wäre eine gute Gelegenheit. Seid Ihr alle damit einverstanden?“ Die Menge schrie: „Jaaaa!“ Alle waren einverstanden und neugierig.
Einige Trolle machten sich auf und liefen ins Dorf. Mit großen Augen wurden sie angestarrt. Die Kinder rannten schnell herbei und verbreiteten schnell die Nachricht im Dorf. Nach kurzer Zeit waren alle Bewohner von Maßweiler versammelt. Sie hörten den Trollen sehr gut zu und machten sich gleich auf den Weg in die Lensbach. Nun konnte das Finale beginnen.
Nach Spielende stand es 0 – 0. Es ging in die Verlängerung. Schließlich hielt die die Fee-Torfrau sehr gut und somit wurde ihre Mannschaft Weltmeister.
Die Maßweilerer Bürger feierten mit all den komischen Gestalten die Weltmeisterschaft und blieben für immer Freunde.
Im Kaltenacker
Vor sehr, sehr langer Zeit gab es kurz hinter Maßweiler einen großen Gletscher. Dort lebten Eisbären und sonstige Tiere, die sich an die Kälte gewöhnt hatten. Die ganze Landschaft war mit Schnee und Eis bedeckt.
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Alle Bäume waren mit einer dicken Eisschicht überzogen und wenn man darauf klettern wollte, rutschte man ab.
In den Bäumen lebten die Schnneefeen, diese dienten der mächtigen Schneekönigin, der Herrscherin über die ganze Sickinger Höhe. Die Schneefeen waren den ganzen Tag damit beschäftigt, ihre Schneekönigin zu umsorgen, sie frisieren, anziehen, den Palast sauber halten usw. Eines Tages war dies den Feen zu viel, denn die Königin behandelte ihre Feen nicht gut. Den ganzen Tag mussten sie arbeiten. Sie riefen alle Feen zusammen und machten eine Versammlung. „So kann es nicht weitergehen. Ich kann nicht mehr. Den ganzen Tag nur arbeiten.“ Auch die anderen Feen gaben ihr Recht.
So beschlossen die Feen von nun an nicht mehr der Königin, sondern den Menschen in Maßweiler zu helfen. Sie suchten sich in Maßweiler Arbeit. So halfen sie den Leuten, den Schnee von den Straßen und Häuser zu kehren oder waren wichtige Helfer beim Hausbau. Einige eröffneten einen Kindergarten und passten auf die Kinder auf, andere halfen im Haushalt den Frauen.
Eines Tages bemerkten die Schneefeen, dass sich der Gletscher immer mehr ausbreitete und schon fast das Dorf erreicht hatte. Ihnen war schnell klar, dass die Schneekönigin Maßweiler mit dem Gletscher bedecken wollte. Alle waren in Gefahr.
Kurz darauf waren alle auf dem Dorfplatz versammelt: „Wir sind in großer Gefahr, wenn wir nichts unternehmen, wird sie uns alle einfrieren“, sprach eine der Feen. Ein Dorfbewohner fragte: „Aber was können wir Menschen tun?“ Da hatte eine Fee eine Idee: „Die Sonnenkönigin ist eine alte Bekannte von mir, wir können sie um Hilfe bitten.„
So machten sie sich auf den Weg zur Sonnenkönigin und schilderten ihr das Problem. Die Sonnenkönigin sprach: „Macht ein riesengroßes Feuer um Maßweiler, ich werde euch mit meiner Sonnenkraft unterstützen.“ Die Leute machten sich sofort an die Arbeit und sammelten eifrig Holz und zündeten es an. Doch es nütze nichts, der Gletscher kam immer näher und näher. Er löschte das Feuer.
Als er bereits die ersten Gärten erreicht hatte, sah man plötzlich einen hellen Schein am Himmel. Es war die Sonnenkönigin. Sie drängte mit ihrer Sonnenkraft den Gletscher zurück. Die Schneekönigin gab sich geschlagen und gab auf. Sie entschuldigte sich bei ihren Feen und bat sie zurück zu kommen, sie versprach sie gut zu behandeln.
Die Feen verziehen der Königin und folgten ihr in ihr Reich.
Die Maßweilerer Bürger nannten das Gebiet, welches der Gletscher erreichte, von nun an den Kaltenacker.
Am Faustermühlenberg
Vor langer Zeit war das Gebiet um Maßweiler im Besitz des Teufels. Hin und wieder kam er und schaute nach, ob noch alles in Ordnung war.
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So kam er eines Tages im Herbst wieder an die Faustermühle. Damals war das Gebiet eben und es gab keine Täler. Als er kurz hinter Maßweiler war, stockte ihm der Atem, was sah er da? Kobolde hatten auf seinem Land ihre Häuser gebaut.
Zornig ging er in das erste Haus hinein und fragte, wo er den Oberkobold finden konnte. Die Koboldfrau antwortete ihm: „Den findest du heute in unserer Schule. Er liest Geschichten vor„.
Sofort machte sich der Teufel auf den Weg in die Koboldschule. Er riss die Tür auf und schrie den Oberkobold an: „Was fällt dir ein, dein Dorf auf meinem Grund zu errichten? Ich gebe dir einen Monat Zeit, dann seid ihr weg“.
Nach einem Monat kam er wieder, die Häuser standen immer noch an ihrem Platz. Der Teufel war sehr zornig. Schnell rannte er zu den Kobolden. Er nahm den Oberkobold am Kragen. Dieser schrie, „Gnade, wenn du ein Rätsel löst, dann verschwinden wir. Welche Bäume wachsen hinter der Schule hier in Maßweiler?“ Der Teufel verzweifelte, er wusste die Antwort nicht und musste den Kobolden das Gebiet überlassen.
Vor Wut schlug er mit seiner riesigen Faust auf die Erde. Der Schlag war so stark, dass die Erde aufbrach und so das heutige Mühlental entstand.
Hinter der langen Dell
Vor langer Zeit erzählten sich die Menschen in Maßweiler, dass hinter der langen Dell Einhörner leben.
Als ein Kind davon hörte, wollte es die Einhörner unbedingt sehen. Die Mutter des Mädchens sagte jedoch: „Auf keinen Fall, das geht nicht.“
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So leicht ließ sie sich nicht abweisen. Sie rannte zu ihrem Vater, der gerade auf dem Feld arbeitete. Sie fragte ihn: „Papa gehst du mit mir in die lange Dell, um die Einhörner zu sehen?“ Zunächst lehnte der Vater ab, aber dann antwortete er: „Okay, morgen, morgen früh laufe ich mit dir hin.“ Da es schon Abend war, legte sich das Mädchen ins Bett.
Kaum war es eingeschlafen, wurde sie wieder wach. Sie fühlte etwas an ihrem Arm. Vorsichtig machte sie die Augen auf und sah ein kleines Einhorn. Erschrocken setzte sich das Mädchen auf das Bett. Das Einhorn bat das Mädchen, nicht mit seinem Vater in die lange Dell zu gehen. Denn wenn die Maßweilerer Bürger wissen, dass es dort Einhörner gibt, dann werden sie die Tiere verfolgen. Das Mädchen versprach nicht zu kommen.
Am Morgen rannte es zu seinem Vater und sagte: „Papa wir können nicht zur langen Dell laufen. Ich habe geträumt, dass du dort gefangen wirst.“ Der Vater erschrak und erwiderte: „Ich habe ein bisschen Angst, wir bleiben lieber hier im Dorf. Vielleicht probieren wir es noch einmal, wenn du ein bisschen größer bist.“
Die fünfzig Morgen
Es waren einmal zwei Kinder. Der siebenjährige Thomas und die zwölfjährige Annika. Ihr Vater war ein Bauer, die Familie sehr arm. Thomas und Annika hatten ihre Mutter schon früh verloren.
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Nun lebte ihr Vater mit ihrer Stiefmutter zusammen. Die Stiefmutter war sehr lieb zu den beiden Kindern. Die beiden Kinder lebten in der Nähe von Maßweiler in den fünfzig Morgen.
Eines Tages sollte Thomas mit seinem Vater in den Wald Holz machen. Annika musste ihrer Mutter im Haushalt helfen. Da beide Kinder sehr viel arbeiten mussten, hatten beide sehr viel Kraft. Annika war gerade beim Geschirr spülen, als sie eine unsagbare Kraft in den Armen spürte. Sie konnte sogar Teller in der Luft gleiten lassen und die Teller in der Luft abtrocknen.
Auch Thomas verspürte eine besondere Kraft. Er konnte ohne Werkzeug, lediglich mit seinen Händen, Bäume fällen.
Als die Familie beim Abendessen saß, wollten die Kinder unbedingt alles erzählen. Als erste erzählte Annika: „Als ich Geschirr abtrocknete, fühlte ich diese besondere Kraft, meine Hände waren plötzlich verzaubert, ich konnte die Teller sanft durch die Luft gleiten lassen, ohne sie anzufassen.“ Thomas fuhr fort. „Ich konnte die dicksten Bäume fällen, ohne dass mir die Hände schmerzten. Danach konnte ich auch die schweren Baumstämme durch die Luft fliegen lassen.“
Der Mutter war die ganze Sache unheimlich. Sie schickte die beiden Kinder gleich ins Bett und hoffte, dass am nächsten Morgen alles wieder normal ist.
Am nächsten Morgen als die Kinder aufwachten, sahen sie den Vater weinend vor dem Haus sitzen. Die Stiefmutter war verschwunden, der Vater war am Ende. Thomas und Annika beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen.
Schon machten sie sich auf den Weg. Sie fragten unterwegs viele Leute, welche sie auf den Straßen Maßweilers trafen, aber keiner hatte die Mutter gesehen. Plötzlich stand ein steinalter Mann vor ihnen.
Er sprach leise: „Auf den fünfzig Morgen liegt ein Fluch, ihr könnt ihn nur besiegen, wenn ihr den blauen Kristall findet. Ihr müsst ihn aus der Schlucht des Todes direkt bei der Kneispermühle holen.“ Und schon war der Mann verschwunden. Schnell liefen sie zur Schlucht des Todes. Sie hatten Angst. Da sie aber über besondere Kräfte verfügten, konnten sie den dicken Stein, der die Schlucht versperrte, wegschieben. Da sahen sie den Kristall. Sie nahmen ihn in die Hand und wünschten sich so sehr, ihre Stiefmutter herbei.
Es gab ein helles Licht und die Mutter stand vor ihnen.
Von da an führten sie ein ganz normales Leben in den – Fünfzig Morgen.
Am Hirschbusch
Vor langer Zeit ereignete sich in Maßweiler folgende Geschichte:
An einem schönen Nachmittag gingen Ella und Lena in den Wald. Sie wollten Steinpilze sammeln. Nachdem sie eine Weile gelaufen waren, sahen sie schöne und dicke Steinpilze. Schnell wollten die Kinder die Steinpilze pflücken.
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Doch jedes Mal, wenn sie danach greifen wollten, sprangen die Pilze ein Stück weiter. Eine Hexe mit großer Zauberkraft hatte die Pilze verzaubert. So lockte sie die Kinder immer tiefer in den Wald.
Schließlich kamen die Kinder an ein kleines Häuschen, welches sie zuvor noch nie gesehen hatten. Eine alte Frau stand davor und sagte zu den Kindern: „Kommt nur herein. Ich werde euch ein heißes Getränk machen.“ Die Kinder gingen hinein, denn sie wussten ja nicht, dass die alte Frau in Wahrheit eine Hexe war. Sie mixte den Kindern einen Zaubertrank und gab ihnen zwei Tassen. „Trinkt ruhig, das wird euch schmecken.“, sagte sie mit gütiger Stimme. Kaum hatten die Kinder ein paar Schluck getrunken, verwandelten sie sich in zwei Hirsche. Erschrocken flohen sie aus dem Häuschen tief in den Wald hinein.
Nachdem sie in Sicherheit waren, trafen sie eine kleine Maus. Diese konnte zaubern und schenkte ihnen goldenes Fell.
Die beiden liefen weiter und kamen an einen kleinen Teich, dort saß ein Frosch. Er war begeistert von dem schönen goldenen Fell der Hirsche. Er sprach: „Bitte gebt mir ein Haar eures goldenen Fells.“ Die Kinder zögerten nicht und erfüllten dem Frosch seinen Wunsch. Kurz darauf wurde auch das Geweih der Hirsche von purem Gold überzogen.
Zuhause machte sich die Mutter der beiden bereits große Sorgen, da die Kinder immer noch nicht aus dem Wald zurückgekehrt waren. Kurz entschlossen machte sie sich auf die Suche. Schnell fand sie Fußspuren und erreichte kurze Zeit später das Hexenhäuschen. „Ich suche meine Kinder. Hast du sie vielleicht gesehen?“, fragte sie die Hexe. „Diese beiden haben es gewagt, mein Reich zu betreten, nun werden sie für immer als Hirsche leben müssen,“ schrie die Hexe mit lauter Stimme. Kurz darauf gab es einen Knall und sie war verschwunden.
Die Mutter lief nun in den Wald, um nach den Hirschen zu suchen. Kurz darauf kam sie an den Teich. „Lieber Frosch, du musst mir helfen. Ich suche meine Kinder, sie wurden von der Hexe in Hirschen verwandelt. Kennst du jemanden im Wald, welcher mir helfen kann, damit ich meine Kinder wieder finde?“ „Ich kann dir tatsächlich helfen, da die beiden auch hier bei mir waren und mir ein Haar geschenkt haben. Laufe zum Wasserfall dahinter gibt es einen Geheimgang zum weisen Reh es kann dir sicherlich weiterhelfen,“ entgegnete er. Schnell lief die Mutter zum Mutter und sagte: “Ich wünsche dir viel Glück. Du musst deine Kinder noch vor Mitternacht finden, sonst ist der Zauber erloschen.“ Die Mutter bedankte sich bei dem Reh und machte sich auf die Suche.
Tatsächlich fand sie beide Tiere in der Nähe eines schönen Buschs. Sie näherte sich und die Tiere vertrauten ihr. Nachdem sie von der Flüssigkeit getrunken hatten, wurden sie wieder in Menschen zurück verwandelt. Alle waren glücklich.
Seit diesem Tage heißt das Gebiet rund um den Busch – Am Hirschbusch.
Am Kreuzbusch
Am Kreuzbusch in Maßweiler lebten vor langer, langer Zeit Drachen. Das Drachenleben war leicht. Am Morgen sammelten sie Beeren und verarbeiteten diese zu Marmelade. Danach gingen die Drachen zur Schule oder zur Arbeit. Wenn die Kinder nachmittags zuhause waren, spielten sie zusammen.
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Die Drachenmänner gingen nach der Arbeit zur Jagd und deshalb gab es zum Abendbrot stets frisch gegrillte Tiere. So lebten sie tagein, tagaus.
Nur ein Drache, sein Name war Crusoe hatte es nicht so leicht. Ihn beschäftigte etwas ganz Besonderes: Er konnte kein Feuer spuken. Viele Male hat er es probiert und sein Vater wollte ihm dabei helfen, aber es Hat keinen Zweck, es funktionierte nicht. Eines Tages sprach sein Vater zu ihm: „Nun ist es an der Zeit, dass du den Zauberer Merlin suchst, nur er kann dir helfen.“
Am nächsten Tag ging der Drache los und nachdem er eine Weile gelaufen war, begegnete ihm ein anderer Drache. Er konnte Crusoe den Weg erklären. Er bedankte sich und lief weiter.
Plötzlich sah er über sich einen Geier. Der Geier flog langsam vor Crusoe her, als wollte er ihm den Weg zeigen. Er vertraute dem Geier und folgte ihm. Kurz darauf kam er an eine Schlucht. Da fielen ihm die Worte seines Vaters ein: „Du musst auf dem Weg zum Zauberer Merlin die Schlucht des Todes überqueren.“ „Sicher bin ich nun hier angekommen“, sprach Crusoe mit ängstlicher Stimme. Kaum hatte er es ausgesprochen, polterte es laut. Einige Steine fielen in die Schlucht hinab. Crusoe rannte so schnell er konnte weiter, die Steine trafen ihn nicht.
Kurz darauf endete der Weg, er musste nun das Wasser überqueren, um das andere Ufer zu erreichen. Er baute sich schnell ein kleines Floss zusammen und paddelte los. Kaum war er auf dem Wasser kam schon ein Schwarm Piranhas. Sie umzingelten das Floss und begannen es aufzufressen. Crusoe war es Angst und Bange, aber er war doch ein Drache. Also schwang er seine Flügel und flog los. So kam er sicher ans Ufer
Doch Zeit zum Ausruhen hatte er nicht, denn kurz darauf ging der Himmel auf und das Feuer der Tränen brach aus. Der kleine Drache wusste, wer in dieses Feuer schaut wird blind sein. So lief er mit geschlossenen Augen geradeaus weiter. Somit hatte der Drache alle Hindernisse überwunden und stand vor Merlins Haus.
Merlin trat aus dem Haus, denn er hatte schon auf Crusoe gewartet. Er sprach einen Zauberspruch und bat Crusoe: „Probiere mal. Du wirst sehen, es funktioniert.“ Crusoe spuckte eine Riesenflamme. Er bedankte sich bei Merlin.
Nachdem er in Maßweiler angekommen war, freute sich sein Vater so sehr. Er schmiedete ein Kreuz, welches er aufstellte und pflanzte daneben ein Busch.
Obwohl man heute das Kreuz nicht mehr sieht, nennen die Maßweilerer Bürger den Platz immer noch – Am Kreuzbusch.
Hinter der langen Dell
Vor langer Zeit lebte eine außergewöhnliche Maus. Ihr Name war Jerry und sie wohnte in Reifenberg. Sie hatte am rechten Auge ein großer blauer Fleck. Häufig wurde sie von den anderen Mäusen ausgelacht.
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Eines Tages machte Jerry eine Wanderung nach Maßweiler. Als sie einige Meter gewandert war, rutschte sie plötzlich einen steilen Hang hinab. Sie war kurze Zeit bewusstlos, als sie wieder zu sich kam, erblickte sie am Boden ein verlassenes Kämmerchen.
Sofort wollte Jerry das Kämmerchen erforschen. Doch die Tür war verschlossen. An der Wand fand die Maus einen Zettel. Darauf stand: Willst du in das Kämmerchen, musst du mehrere Rätsel lösen.
Zunächst musste die Maus den blauen Diamanten finden. Doch wo sollte sie suchen? Suchend lief sie umher und traf eine Krähe, diese gab der Maus einen Tipp. Sie sollte nach einem Tresor suchen und die Krähe gab der Maus noch einen Schlüssel mit. Da die Maus ein gutes Näschen hatte fand sie den Tresor nach einiger Zeit. Sie probierte den Schlüssel, er passte. Schnell nahm sie den blauen Diamanten und lief zum Kämmerchen zurück. Sie steckte den Diamanten in das Schlüsselloch. Und was geschah? Die Tür öffnete sich.
Ein wahnsinnig großer Käsevorrat lag vor den Augen der Maus. Leider konnte sie aber nicht naschen, denn der Käse wurde von drei fürchterlichen Katzen bewacht. Die Maus rannte aus der Kammer und die Katzen hinterher. Schnell wie der Blitz sprang die Maus wieder durch einen kleinen Spalt in der Wand hinein und verriegelte die Tür. Die Katzen hatten keine Chance mehr und liefen davon. Die Maus hatte nun einen Käsevorrat für den Rest seines Lebens.
Seitdem heißt die Gemarkung bei Maßweiler – das Käskämmerchen.
Legenden in und um Maßweiler
Kerners Haus
Ein Fuhrmann aus Maßweiler (Kerner aus dem Hintereck) war mit seinem Fuhrwerk unterwegs von Thaleischweiler nach Maßweiler. Am Fausterberg sah er, dass ein schwarzer Hut auf der Straße lag. Er hielt an, hob den Hut auf und warf ihn auf seinen Wagen.
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Er freute sich über seinen Fund, dachte sich nichts weiter dabei und nahm ihn mit nach Hause. In der Folge geschahen nun aber seltsame Dinge in seinem Haus. An einem Morgen kam er in den Stall und die Kühe gaben keine Milch, weil sie schon gemolken waren.
An einem anderen Morgen standen die Kühe verkehrt herum im Stall und waren mit dem Schwanz an der Krippe angebunden. Man brachte den gefundenen Hut mit den Geschehnissen in Verbindung und vermutete, dass der Teufel Besitz von dem Hut ergriffen hatte. Der örtliche Pfarrer wurde herbeigerufen, damit er den Teufel vertreibe.
Der Pfarrer verrichtete einige Rituale, um den Teufel auszutreiben. Danach wurde der Hut hinter dem Haus in den Brunnen geworfen. Den Brunnen hat man mit einer schweren Eisenplatte abgedeckt und mit einem großen, schweren Stein beschwert. Erst danach trat wieder Frieden in dem Haus ein.
Amerikanisches Depot
Im Depot, das vor dem 2. Weltkrieg als Gefechtsstand angelegt wurde und bei Luftangriffen auch zum Schutz der Zivilbevölkerung diente, sollen je nachdem von wem man die Geschichte hört, entweder atomare Waffen oder chemisch/biologische Kampfstoffe eingelagert gewesen sein.
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Fakt ist, dass vor der Aktion Lindwurm 1990, bei dem die Amerikaner nach offizieller Lesart alle chemischen Kampfstoffe aus dem Clauser Depot abgezogen haben, plötzlich wieder alle Wachtürme um das Lager 24h besetzt waren. Aber jeder mag sich denken was er will.
Heute ist es das Refugium von Tieren, um die sich „Tierart“ kümmert, demnächst auch der Alterssitz von einigen Tigern.
Hierzu auch Links, die Informationen dazu enthalten (alles ohne Wertung):
Lederner Feuereimer: Brandschutz in alter Zeit
Zu einer Ortsgeschichte gehört auch eine kurze Übersicht zum Thema Brandschutz, die die an anderer Stelle abgedruckte Berichterstattung der Feuerwehr Maßweiler nicht ersetzen aber ergänzen soll.
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Feuer – ein segenreiches Element, das gleichzeitig den gesamten persönlichen Besitz vernichten kann. Nach der im Mittelalter üblichen Bauweise von Häusern und Scheunen war davon auszugehen, dass viel brennbares Material in und um die Häuser gelagert wurde. Teilweise nur mit Stroh bedeckte Dächer taten ein übriges dazu, dass erhebliche Brandgefahr bestand. Nicht selten waren zuvor ganze Dörfer oder Stadtteile ein Raub der Flammen geworden. Deshalb haben Menschen schon immer versucht der Gefahr mit Vorbeugungsmaßnahmen zu begegnen. Zu diesen Maßnahmen gehörte in fürstlicher Zeit die regelmäßige Besichtigung der häuslichen Feuerstätten und ihrer Rauchabzugsvorrichtungen. Die männlichen Haushaltsvorstände gingen in der Gemeinde von Haus zu Haus, um die Schornsteine und besonders die Backöfen zu „visitieren“. Die Ergebnisse dieser Visitation wurden bei einem sich anschließenden allgemeinen Umtrunk durch die Gemeindeversammlung besprochen und dabei auch angeordnet, dass angetroffene Missstände sofort zu beheben seien. Beispielsweise war es durch herzogliche Verordnung streng verboten, mit offener Flamme oder Pfeife in der Hand eine Scheune aufzusuchen. Zuwiderhandlungen die bekannt wurden, zogen schwere Strafen nach sich. Weil diese und andere Vorbeugungsmaßnahmen nicht immer wirksam sein konnten, musste auch für den notwendigen Brandschutz gesorgt werden. Der Schultheiß (Ortsvorsteher für mehrere Gemeinden) war dafür verantwortlich, dass in genügender Zahl lederne Feuereimer vorhanden waren. Im Regelfall war dies ein Eimer pro Familie.
In den ersten Jahrzehnten nach dem 30-jährigen-Krieg war dieser Eimer von der Familie zu beschaffen und dem Schultheißen zu übergeben. Um dabei vorgekommene Missbräuche zu unterbinden und eine gleichmäßige Beschaffenheit und Qualität aller Feuereimer sicherzustellen, wurden in späterer Zeit die Schultheiße angewiesen, den zur Beschaffung eines Eimers notwendigen Betrag in Geld zu erheben. Dies hatte besondere Bedeutung für die sich neu in der Gemeinde niederlassenden Personen. Die Bezahlung dieses Feuereimers entsprach dem „Bürgereinzugsgeld“ des 19. Jahrhunderts und stellte eine unabdingbare Voraussetzung für die Aufnahme in die jeweilige Dorfgemeinschaft dar. Auch Hochzeitspaare mussten am Ort ihres künftigen Wohnsitzes einen Eimer bezahlen.
Der Brandschutz in herzoglicher Zeit war somit eine von den Einwohnern getragene und auch finanzierte Selbsthilfeeinrichtung. Sie unterlag allerdings auch schon damals amtlicher Kontrolle. Zur weiteren Ausstattung gehörten Leitern und „Feuerhacken“, mit denen man die brennenden Dachsparren herunterreißen konnte. Nicht gerade selten kam es vor, dass Leitern oder andere, ebenfalls teilweise hölzerne Ausstattungsgegenstände, vom Holzwurm zernagt und unbrauchbar wurden. Durch herzogliche Verordnung war im 18. Jahrhundert auch angeordnet worden, dass jeder Hausbesitzer über Nacht in seiner Behausung eine bestimmte Wassermenge bereitzuhalten hatte.
Darauf sollte im Brandfall zurückgegriffen werden, weil das notwendige Löschwasser mit einer Eimerkette von einem Brunnen oder einem Bach herbeigeschafft werden musste. Auch auf diese Vorratshaltung sollte der Schultheiß achten und sie unangekündigt prüfen. Steigende Einwohnerzahlen hatten stets auch die Vermehrung der Gebäude zur Folge. Bei deren Errichtung sollte darauf geachtet werden, dass besonders feuergefährliche Gebäude außerhalb des Dorfes errichtet werden. Dies traf zum Beispiel auf Hanfdarren zu, in denen in Pfannen über offenem Feuer der geerntete Hanf gedörrt wurde. Nach dem Dörrvorgang wurde der Hanf gebrochen, um die Fäden zur Weiterverarbeitung ablösen zu können. Die nachfolgende französische Revolutionszeit ruinierte auf längere Zeit die Gemeindefinanzen. Die Neubeschaffung von Feuerbekämpfungsartikeln deshalb wahrscheinlich lange Zeit nicht möglich. Auch die Anschaffung von Feuereimern gehörte der Vergangenheit an. Die zur Hilfe eilenden Bürger von Maßweiler waren also in erster Linie auf eigene Gerätschaften angewiesen, wenn ein Brand ausbrach. Die in 1816 beginnende bayrische Regierungszeit und die Einführung der freiwilligen Brandversicherung ab dem Jahre 1819 brachten Fortschritte auf diesem Gebiet und führten zu einem verbesserten Brandschutz. Die Leistungen der Versicherung konnten nur abgerufen werden, wenn alle Vorsorgemaßnahmen getroffen waren. Bei Darlehensaufnahmen wurde der Darlehensnehmer zum Abschluss der Versicherung verpflichtet. Nachdem die Gemeinde ab der bayrischen Regierungszeit wieder über einigermaßen geordnete Finanzen verfügte, konnte auch über die Feuerbekämpfung nachgedacht werden. Weil die Haushaltsrechnungen der Bürgermeisterei nicht mehr vorliegen, kann dies auch nur mit folgendem Beispiel belegt werden. Eine benachbarte Gemeinde erwarb im Jahre 1821 bei einem einheimischen Zimmermann zwei neue Feuerleitern zum Preise von 25 ½ Gulden ( Ein Tagelöhner hatte einen Tageslohn von einem halben Gulden). Die Feuerleitern sollen eine Länge von 28 bis 30 Schuh (um 8,50 m) haben, oben mit einer Walze und mit Rädern versehen sein und mit roter Ölfarbe gestrichen werden. Die Beschaffung einer Feuerspritze konnte Maßweiler erst viel später verwirklichen, obwohl schon vor 1840 Christian Dingler und der Glockengießer Peter Lindemann , beide in Zweibrücken produzierend, solche im Angebot hatten. Peter Lindemann wurde über die Region hinaus bekannt, weil er die neuen Speyerer Domglocken lieferte. Auch eine der Maßweiler Glocken hat er umgegossen, weil sie beschädigt war. Von einer, ebenfalls in die Nachbargemeinde gelieferten Feuerspritze von Peter Lindemann ist die Beschreibung überliefert und wird nachstehend zum Vergleich mit heutigen Geräten vorgestellt. Sie hatte eine Wasserförderleistungvon 100 Litern in der Minute und musste von vier kräftigen Männern bedient werden. Das Wasser wurde in einen 200m Liter fassenden Behälter geschüttet und von dort mit einem aus vier Teilen bestehenden und ca. 20 m langen hänfernen Schlauch aus ca. 20 bis 25 m Entfernung auf die Brandstelle gespritzt. Auch mit einer stationären Spritzvorrichtung, einem sogenannten „Schwanenhals“, konnte sie betrieben werden. Aus der Beschreibung erschließt sich wieder die notwendige „Eimerkette“. Ab dem Jahre 1848 bildeten sich Freiwillige Feuerwehrvereine. Zuerst in den Städten und danach auch in den Landgemeinden. So entstand wahrscheinlich auch in Maßweiler eine freiwillige Löschmannschaft, die wohl um 1880 von einer Pflichtfeuerwehr abgelöst wurde. Um diese Zeit waren von Christian Wery in Zweibrücken gebaute Handdruckspritzen üblich, zu deren Bedienung acht kräftige Männer notwendig waren. Die Männer mussten im viertelstündigen Turnus abgelöst werden. Die auf Drängen der Behörden entstandenen Pflichtfeuerwehren umfassten eine große Zahl von Männern, die ihren Wehrdienst abgeleistet hatten und über 25 Jahre alt sein mussten (volljährig). Die Wehren gliederten sich nach ihren Aufgabengebieten in drei Abteilungen (die Steiger-, die Wasser- und die Ordnungsmannschaft). Hierzu wurde berichtet, dass die Steigermannschaft in erster Linie Menschen und Tiere zu retten hatte. Dabei verbrannten nicht selten Kleidungsstücke oder Schuhe dieser Feuerwehrleute, und die Gemeindekasse musste diese Ausgaben ersetzen. Deshalb beschloss andernorts ein Gemeinderat, künftig derartige Auslagen nicht mehr zu ersetzen, wenn weder Mensch noch Vieh bedroht gewesen waren.